Abstract: In jedem Themenfeld lohnt es sich zu fragen, von wem und wie darin eine Hegemonie errichtet wurde. Dies gilt folglich auch für Bilder von Inklusion und Diskriminierungskritik — im konkreten Sinne bildlicher Darstellung sowie im übertragenen Sinne von Imaginationen. Der Vortrag zeichnet diese hegemonialen Bilder nach — im wörtlichen Sinne: wir kritzeln Kitschbilder von Inklusion. Im zweiten Schritt wird sodann gefragt, welche anderen möglichen Bilder und Imaginationen durch die Dominanz dieser hegemonisierten Kitsch-Bilder verdrängt werden. Mit Hilfe der Theorie der trilemmatischen Inklusion wird die Dissonanz widersprüchlicher Imaginationen und Hoffnungen auf Inklusion/Diskriminierungskritik aufgezeigt — mit dem Ziel, diese wieder zu vervielfältigen.
Dr. phil. Mai-Anh Boger ist von Haus aus (Behinderten-)Pädagogin. Sie forscht und lehrt an der Universität Regensburg zu Inklusion und Diskriminierungskritik, insbesondere im Rahmen von Philosophien der Differenz und Alterität und einer Psychoanalyse der (internalisierten) Unterdrückung. Sie ist Mitbegründerin der Zeitschrift für Disability Studies sowie der postkolonialen Schriftenreihe ‚resistance & desire‘ des bildungslab*.